Bundesfreiwilligendienst
Im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersgrenze nach oben. Darum wird er oft bei Interesse an einem Quereinstieg in die Sozial- und Pflegeberufe genutzt.

"Der Bundesfreiwilligendienst öffnet mir vielleicht die eine oder andere Tür", hofft Karsten.
Aufgeregt drängen sich die Viertklässler um Karsten, den Computerkenner. Sie haben gerade keinen Unterricht, sondern "Computerfreizeit". Dreimal in der Woche ist Karsten, der seinen BFD im Jugendinformations- und Medienzentrum der Johanniter-Unfall-Hilfe in Königs Wusterhausen macht, mit einem Kollegen in der Ganztagsschule unterwegs. "Wir lernen mit den Kindern am PC oder tüfteln und basteln in der Holzwerkstatt", erzählt der 28-Jährige, "Und wenn ich nicht in der Schule helfe, habe ich im Jugendtreff zu tun."
Der gelernte Automechaniker will über den Bundesfreiwilligendienst den Einstieg in einen sozialen Beruf schaffen: "Ich kann wegen einer Allergie nicht mehr an Autos schrauben." Vor dem Freiwilligendienst war er darum arbeitslos. "Der BFD öffnet mir vielleicht die eine oder andere Tür", hofft er. Ein Glück, dass es beim BFD keine Altersbegrenzung nach oben gibt! Für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wäre Karsten nämlich schon zu alt gewesen, das kann man nur bis 27 Jahre machen.
Ein Freiwilligendienst sieht im Lebenslauf super aus
Wenn du einen BFD machen willst, musst du dir darüber im Klaren sein, dass du ein Jahr lang mit wenig Geld auskommen musst. Es gibt nur ein Taschengeld. Bei Karsten sind das 233 Euro im Monat. Damit er seine Ausgaben bezahlen kann, wird er finanziell vom Arbeitsamt unterstützt. Für jüngere Freiwillige gibt es noch Kindergeld. Karsten hat aufgepasst, dass die Einsatzstelle für den BFD zu seinen beruflichen Zukunftsplänen passt. "Es sollte etwas in der Kinder- und Jugendarbeit sein", sagt er. Dass er da auch mal an schwierige Kids gerät, macht ihm nichts aus.
Der 28-Jährige hat große Pläne. "Ich habe einen Realschulabschluss, möchte aber Sozialpädagogik studieren", sagt er. Das nötige Fachabitur will er vorher noch mit einer Ausbildung zum Erzieher nachholen. "Mich reizt die anspruchsvolle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dafür bin ich gemacht." Das sieht auch Andreas Hackert so. Der Medienpädagoge leitet das Jugendinformations- und Jugendzentrum, in dem Karsten seinen Dienst macht. "Karsten hat mich im Vorstellungsgespräch überzeugt", sagt er, "Seine Biografie und vor allem seine Zukunftspläne haben mich beeindruckt." Dass Karsten schon etwas älter ist, sieht Hackert als Vorteil. "Für engagierte Menschen wie Karsten ist der BFD bestens geeignet." Der Bundesfreiwilligendienst schärfe die Sozialkompetenz, meint der Medienpädagoge. "Wer sich dafür entscheidet, muss ein Jahr lang engagiert und motiviert arbeiten. Der Antrieb dafür kommt nicht über den Verdienst, sondern nur aus dem Herzen."
Marc (28) „Eine super Vorbereitung für den Pflegejob!”
Marc macht seinen Bundesfreiwilligendienst im Klinikum Karlsbad.